Elsass
5-Tagefahrt in das Elsass
06.Juni 2011
Nachdem unser Fahrer Joachim die PPR-Kreuzung in Bad Homburg gefunden und drei Passagiere eingeladen hatte, ging es über Umleitungen (Hessentag in Oberursel) nach Eschborn.
Mit 27 Personen ging die Fahrt über die Autobahn nach Straßburg. Dort angekommen, fing es justament an zu regnen und hörte während der Stadtführung mit Nicole nicht auf. Per Bus führte die Tour durch die Altstadt und Neustadt. Dort, wo das Europaparlament mit seinen Nebengebäuden steht. Das Parlamentsgebäude ist in seiner Rundform auf einer Seite noch offen und macht einen unvollendeten Eindruck. Dies ist gewollt. Will sagen, die europäische Vereinigung ist noch nicht vollendet. Immer neue Staaten wollen noch aufgenommen werden. Nach der Besichtigung des Münsters war eine Mittagspause angesagt. Danach rundete eine Schifffahrt auf der Ill, ohne Regen, unsere Besichtigung Straßburgs ab.
Weiterfahrt nach Colmar. Zimmerbelegung im Hotel Mercure, im Herzen der Stadt, wenige Minuten von der Altstadt entfernt. Gemeinsames Abendessen im Restaurant Pfeffel. Regionale Spezialitäten, Flammkuchen mit und ohne Munsterkäse, Sauerkraut u.a. auch elsässische Weine (Colmar ist die Hauptstadt des elsässischen Weines), standen auf der Speisekarte.
07.Juni 2011
Nach dem Frühstück machten wir bei schönem Wetter über die Route des Vins D’ Alsace, eine Rundfahrt durch die Weinorte Eguisheim, Kaysersberg, Riquewihr und Ribeauville. Unsere Führerin Anne zeigte uns die Sehenswürdigkeiten, alte Fachwerkhäuser mit herrlichem Blumenschmuck. In Eguisheim konnten wir zuschauen, wie Filmaufnahmen von einem Sänger und Akkordeonspieler in Elsässer Tracht gemacht wurden. In Kayserberg konnten wir das Geburtshaus von Albert Schweitzer besichtigen.
Eine Weinprobe in Zellenberg, in der Domäne Rentz rundete den Tag ab. Von den angebotenen Sorten, wie Pinot-Noir 2009, Riesling “Suppler” 2004, Pinot-Gris 2010 und einem Gewürztraminer 2009, hatte sich der eine oder andere einen Favoriten ausgesucht und mit nach Hause genommen.
08.Juni 2011
Stadtführung Colmar mit der engagierten Führerin Christine war angesagt. Fast wie bestellt, begann die Führung im Regen. Zuerst ging es ins Museum Unterlinden. Das Museum bewahrt eines der größten Meisterwerke der Kunst: den Isenheimer-Altar, zwischen 1512 und 1516 von Matthias Grünewald im südlich von Colmar gelegenem Isenheim geschaffen. Aber auch eine bemerkenswerte Sammlung von Gemälden und Skulpturen aus dem späten Mittelalter und Renaissance waren zu besichtigen. So dass trotz einer sehr ausführlichen und sehr beredten Deutung des Isenheimer-Altars durch Christine, der eine oder andere den freien Nachmittag nutzte, noch einmal ins Museum zu gehen und in aller Ruhe all dies auf sich wirken zu lassen.
Zuvor hat uns Christine ihre Stadt mit viel Herz und Wissen nähergebracht. Die Altstadt mit den herrlichen Fachwerkhäusern und Schnitzereien, aber auch das Haus, wo Voltaire wohnte, die ehemalige Polizeiwache, die Dominikanerkirche, das Bartholdi-Museum und die Markthalle waren das Ziel der Stadtführung. Übrigens: Bartholdi, ein Colmarer Bub, ist der Erbauer der Freiheitsstatue vor New-York. Eine Abbildung in Kleinformat begrüßt den Besucher der Stadt Colmar, natürlich in der Mitte eines der im Elsass sehr zahlreich vorhandenen Kreisverkehre, stehend.
09. Juni 2011
Nach dem Frühstück, ging die Fahrt, teils wieder ein Stück über die elsässische Weinstraße zur Haut-Koenigsbourg. Am Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstraßen, hat Friedrich II. von Hohenstaufen die strategische Bedeutung dieser Höhe erkannt und diese Burg im 12. Jahrhundert erbauen lassen. Im Dreißigjährigem Krieg wurde die Burg anfangs verteidigt. Doch danach wurde die Burg geplündert und in Brand gesetzt. Über zwei Jahrhunderte lag die Burg brach. Die Stadt Selestat, als neuer Eigentümer, hat die Burg 1899 Kaiser Wilhelm II. von Hohenzollern geschenkt. (Das Elsass befand sich seit 1871 unter deutscher Verwaltung). Wilhelm der II. ließ die Burg von dem Architekten Bodo Ebhardt von 1900 bis 1908 restaurieren. Durch Abschluss des Vertrag von Versailles (1919), wurden die Güter der Deutschen Krone Eigentum Frankreichs, so auch die Koenigsbourg.
Eine anschließende Besichtigung der Ödenburg war wegen Bauarbeiten nicht möglich
Danach ging die Fahrt nach Freiburg i. Breisgau. Auf eigene Faust konnte man die Stadt erforschen. Das Münster und der alltägliche Markt rund ums Münster waren u.a. das Ziel. Freiburg selbst mit seiner Altstadt und seinen berühmten kleinen Bächen auf dem Bürgersteig macht die Stadt liebenswert. Eine Statistik aus jüngster Zeit sagt aus, dass jeder zweite Deutsche in Freiburg leben möchte. Nicht umsonst gilt Freiburg als die sonnenreichste Stadt Deutschlands. Ein gemeinsames Abendessen im Hotel Rappen am Münsterplatz beendete diesen Tag.
10.Juni 2011
Tag der Abreise. Nach dem Frühstück Check out. Die Fahrt ging nun zur Stadt Weissenburg. Jedermann konnte auf eigene Faust die Stadt erkunden. Zu erwähnen ist die Kirche St. Peter und Paul. In ihrer Fläche die zweitgrößte Kirche im Elsass (nach dem Straßburger Münster). Wer suchte, konnte durch die Schlufpgasse schlupfen und in Klein-Venedig hinein schauen.
Abschluss des Tages und auch ein gewisser Höhepunkt, war die Besichtigung der Maginot-Linie (Simserhof).
Die Maginot-Linie wurde von 1929 bis 1940 errichtet. Sie diente dem Zweck, Frankreich vor seinen Feinden zu schützen und die traditionellen Invasionswege über ihre östliche Grenzen zu verteidigen. Der Architekt Andre Maginot überzeugte das französische Parlament 1930 das Projekt zu finanzieren. Der Aufbau erfolgte in fünf Phasen. Sie wurde eine leistungsfähige Verteidigungslinie, die sich von der Schweiz bis zu den Ardennen im Norden und von den Alpen bis zum Mittelmeer im Süden ausdehnte. Die meisten seiner Bestandteile waren unterirdisch, wo Tunnels über Kilometer zusammen hingen und in deren Bunker tausende von Soldaten lebten und arbeiteten. Alle warteten auf den Krieg, der nicht kam. Der eigentliche Zweck dieser Linie war, Hitler den Einmarsch über die östliche französische Grenze zu erschweren. Im Mai 1940 beschloss Hitler, die Linie einfach zu ignorieren und befiehlt den Angriff in Belgien durch die Ardennen. Bis Mitte Juni 1940 hatte die Wehrmacht die französische Armee vollständig besiegt.
Die Maginot-Linie ist größtenteils noch intakt. Einer der größten Artilleriefestungen der Maginot-Linie ist der Simserhof. Dieses Bollwerk hat uns in etwa drei Stunden unsere Führerin Sonja sehr engagiert erklärt. Unter schwierigsten Bedingungen mussten damals rund 876 Besatzungsmänner ihren Dienst an den Waffen ausüben. Ihr Leben unter Tage war alles andere als normal. Schlafräume, Aufenthaltsräume, Küchen, Lazarett u.v.m. konnten wir besichtigen.
Gerade an diesem Ort wurde uns, so glaube ich, wieder bewusst, wie sinnlos Kriege sind und waren. So hat denn am Ende unserer Reise durch das Elsass dieser Ort uns ein wenig nachdenklich gemacht.
Fazit
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich denke, dass ich im Namen aller Mitfahrer unserem Arrangeur und Reiseleiter Hans Herbrand von Herzen Danke. Wieder einmal hat Hans Herbrand gezeigt, welches Talent in ihm steckt, Reisen auszukundschaften und Tagesabläufe mit Akribie (höchste Genauigkeit) festzulegen. Auf Jedermanns Wunsch eingehend, Fragen, z. T. bevor sie gestellt wurden, schon zu beantworten.
Dem SBR Telekom Eschborn noch einmal herzlichen Dank.
(G.T.)