Rügen/Ostsee
6-Tagesfahrt des Seniorenbeirates nach Rügen/Ostsee vom 09.09. bis 14.09.2013
1. Tag Anreise nach Bergen auf Rügen
Die Insel Rügen ist mit 974 km² die größte deutsche Insel, hat aber nur 67 500 Einwohner. Etwa die gleiche Grundfläche hat die Stadt Berlin.
Unsere Fahrt begann in Eschborn mit 49 Teilnehmern schon um 6³°Uhr bei leichtem Nieselregen und nur 16° Außen-temperatur. Die widrigen Witterungsverhältnisse konnten unsere Vorfreude auf die Reise nicht trüben, zumal für den Norden besseres Wetter angesagt war. Die Fahrstrecke zu unserem Reiseziel war lang. Immerhin mussten die Bundesländer Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern über 7 verschiedene Autobahnen durchfahren werden. Am Ende kamen etwa 800 km und eine Fahrzeit von rund 12 Stunden zusammen. Für Kurzweil sorgte derweil unser Reiseleiter Hans Herbrand. Neben den Fahrtunterbrechungen zu drei Raststätten, sahen wir im Bus einen Film über die Insel Rügen, sowie einen Krimi. Darüber hinaus gab es immer wieder Einlagen in Form von witzigen und geistreichen Kurzgeschichten.
Nach fast genau 12 Stunden, um 18³°Uhr erreichten wir unser Reiseziel, das Parkhotel Rügen, und um 19°°Uhr saßen wir beim Abendessen. Die Vielfalt und Qualität der Speisen hat uns fast erschlagen. Es gab nichts, was es nicht gab. Dazu auch ein sehr freundliches Servicepersonal.
2. Tag Ausflug Inselrundfahrt
Um 9°°Uhr brachte uns unser Bus zum Hafen in Sassnitz. Ziel war eine ganz kurzfristig geplante Schiffsreise zu den berühmten Rügener Kreidefelsen. Die Reise dauerte 1 1/2 Stunden und verlief bis zum sogenannten Königstuhl. Nur vom Wasser aus konnte man die eindrucksvollen Kreidefelsen, die sich über mehrere Kilometer erstrecken, in ihrer ganzen Größe und Erhabenheit bewundern.
Anschließend ging es über Putgarten zur Nordspitze von Rügen, zum Kap Arkona. Hier fuhren wir mit der „Bönnebahn“ zu den Leuchttürmen. Weiter ging es über einen Fußweg zum Fischerdorf Vitt zu Kaffee und Kuchen. Von Putgarten aus brachte uns unser Bus zum Freilichttheater in Ralswiek, in dem jährlich von Juni bis September wöchentlich an 6 Tagen die berühmten Störtebeker-Festspiele stattfinden.
Zum Tagesabschluss besuchten wir noch die Evangelische Marienkirche in Bergen, die bunt bemalt ist und Beichtstühle aus früherer katholischer Zeit besitzt.
3. Tag Ausflug nach Granitz, Putbus, Stralsund
Nach dem Frühstück fuhren wir zunächst zum Prorerwiek. In Prora, einem Stadtteil von Binz, gibt es ein 4,4 km langes Gebäude, was im 3.Reich für Erholungssuchende gedacht war, aber wegen des 2. Weltkriegs nie fertiggestellt und damit auch für den gedachten Zweck nicht verwendet werden konnte.
Anschließend besuchten wir die Stadt Binz, den größten Badeort im Süden der Insel, mit jährlich 14 000 Gästen. Hier sahen wir viele imposante alte Hotels, aber auch Luxus-Neubauten und durchwanderten die Fußgängerzone. Am Strand ragt ein bemerkenswert langer Aussichts- Bootsstieg weit ins Wasser.
Der nächste Besuch führte uns ins Seebad Sellin, das ebenfalls über einen immens langen Bootsstieg verfügt. Schließlich waren wir noch in dem Badeort Baabe am Mönchguter Tor, das allein über 10 000 Gästezimmer im Angebot hat.
In dem Ort Middelhagen im Mönchgut besichtigten wir ein Schulmuseum und eine alte Dorfkirche. Zum Abschluss des Tages ging die Fahrt in die Hansestadt Stralsund. Hier haben wir am alten Marktplatz einiges über das Rathaus mit seiner „Scheinfassade“ gehört. Von dort aus ging es zum neuen Marktplatz in die St. Marienkirche, in der sich eine berühmte Friedrich Stellwagen-Orgel aus den Jahren 1653 bis 1659 befindet.
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4. Tag Ausflug nach Hiddensee
Der Bus brachte uns zum Hafen von Schaprode auf Rügen. Bis zur Abfaht des Schiffes nach Hiddensee hatten wir noch mehr als 1 Std. Zeit. Diese nutzten einige von uns zu einem Bummel in Schaprode. Dabei konnte man bewundern, wie ein Reetdach neu gedeckt wurde. Einige von uns fanden sich in der alten Dorfkirche ein. Dabei hat sich spontan ein kleiner Kirchenchor mit acht Sängern gebildet, welche drei Choräle (z.B. Lobet den Herren ..) sangen.
Am Hafen von Hiddensee erwarteten uns drei Pferdekutschen, die uns ca. 1 Std. durch den Ort mit seinen schmucken, kleinen Häuschen fuhren und deren Kutscher uns auf Besonderheiten aufmerksam machten. Danach hörten wir einen Vortrag in der Klosterkirche und besuchten nebenan das Grab von Gerhart Hauptmann, dessen Grabstein aus einem gewaltigen Felsenblock besteht. Um 15°°Uhr fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein von Hiddensee über das Wasser nach Schaprode und von dort zurück nach Bergen.
5. Tag Ausflug nach Usedom
Die Insel Usedom hat etwa die halbe Größe der Insel Rügen. Der fünfte Tag stand ganz im Zeichen der Besichtigung des Historisch-Technischen Museums, der sogenannten Heeresversuchsanstalt, in Peenemünde. Auf dem Weg dorthin fuhren wir über Stralsund und Greifswald zu dem Fischerdorf Wiek a.d.Ryck. Hier sahen wir die Ziehbrücke für Segelschiffe in Aktion und mussten deshalb bei der Überquerung der Ryck warten.
Weiter ging die Fahrt über Karlburg, Pinnow, Zirchow an Swinemünde (polnisch) vorbei, nach den drei Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Besonders bemerkenswert war die Seebrücke in Heringsdorf, an deren weit im Wasser befindlichen Ende sich eine Gastwirtschaft befand.
Der nächste Stopp führte zum Historisch-Technischen Museum. Dieses Gelände ist beeindruckend. In dem riesigen ehemaligen Kraftwerksgebäude, das ursprünglich für die Energieversorgung der gesamten Heeresversuchsanstalt verantwortlich war, ist das Museum untergebracht. Auf dem Freigelände sind die Vergeltungswaffen V1 und V2 zu sehen. Wie wir vernommen haben, war der Einsatz dieser und der übrigen Raketenwaffen nicht kriegsentscheidend. Heute wird jedoch anerkannt, dass die Raketenforschung in Peenemünde den Grundstein für die Weltraumforschung und damit für die Mondlandungen gelegt hat.
6. Heimreise nach Eschborn
Am 14.09.2013 haben wir um 8°°Uhr unsere Heimreise von Bergen nach Eschborn angetreten. Es galt erneut eine Entfernung von 800 km zu überwinden. Wieder hat unser Reiseleiter Hans Herbrand uns die Zeit mit zwei Filmen und mehreren netten Geschichten verkürzt. Bei einigen Raststätten-Stopps konnten die Füße vertreten werden.
Die schöne Wettervorhersage für Norddeutschland hatte sich in unseren Urlaubstagen bestätigt. Bei unseren täglichen Fahren hatten wir einen ortskundigen Fremdenführer an Bord, der uns mit versiertem Wissen alles vortrug. Ein hervorragendes Hotel mit sehr guter Unterkunft und Verpflegung konnten wir genießen. Wir hatten einen uns allzeit umsorgenden Reiseleiter, dem wir an dieser Stelle nochmals herzlich Danke sagen.
Also kommen wir zu dem Ergebnis: Der Seniorenbeirat hat wieder eine wunderbare Reise veranstaltet.
(G.W.)