Odenwald
Tagesfahrt in den Odenwald
Am 15.06.2016 starteten 44 erwartungsfrohe Seniorinnen und Senioren des SBR Telekom Eschborn um 08:30 Uhr in Richtung Odenwald. Der aktuelle Wetterbericht verhieß nichts Gutes und jeder Mitreisende hatte sich mit warmer Kleidung und Regenschirm bewaffnet. In Erbach stießen zwei weitere Teilnehmer zu den Führungen hinzu.
Nun wurde das gräfliche Schloss Erbach mit sachkundigen Gästeführern in zwei Gruppen erkundet. Das im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnte Schloss hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Besondere Verdienste hat sich Franz I., Graf zu Erbach-Erbach, erworben. Er legte eine umfangreiche Antikensammlung, Waffensammlung und Sammlung von Geweihen an, für welche jeweils bestimmte Räume eingerichtet wurden. Im Jahre 2005 wurde das Schloss an das Land Hessen verkauft, wobei die Grafenfamilie noch im zweiten Stock ihren Wohnbereich hat.
Bei der Waffensammlung erläuterte unsere Gästeführerin auch den Ablauf einer Jagd in früheren Zeiten. Zunächst wurde der Jagdbereich mit großen Leinentüchern begrenzt und auf Beschwerden der ortsansässigen Bauern bzgl. Wildschäden später nur noch mit an Leinen hängenden „Lappen“ gekennzeichnet. So hatte das gejagte Wild noch die Chance zu entkommen, also „durch die Lappen“ zu gehen. Nach der Schlossführung verblieb noch etwas Zeit für einen kleinen Rundgang oder zum obligatorischen Kaffeetrinken.
Unser Busfahrer Horst brachte uns dann zur Grube Messel, welche seit 1995 Weltkulturerbe ist. Hier wurde unseren beiden Reisegruppen die Entstehungsgeschichte der Grube durch die Gästeführerinnen anschaulich erklärt. Beinahe wäre die Grube sogar als Mülldeponie benutzt worden, doch eine kleine Gruppe von 55 Einwohnern der Gemeinde Messel klagten erfolgreich dagegen. Heutzutage wird nur noch mit wissenschaftlichen Methoden der Untergrund erforscht, wobei große Mengen an interessanten Fossilien im Ölschiefer zu Tage treten. Die Funde werden mit Kunstharz konserviert, um sie dauerhaft für die Nachwelt zu erhalten.
Das Wetter blieb erfreulicherweise während der Führung in der Grube trocken und nur am Ende unseres Rundganges setzte etwas Regen ein.
Die nächste Station unserer Tagesfahrt war das große Anwesen von „Bauer Lipp“ in Weiterstadt. Bei der Ankunft regnete es dann doch und wir waren froh, in einem großen Zelt, geschützt gegen den Regen, eine Vesper einnehmen zu können. Anschließend wurde uns in einer ausführlichen Hof-Führung viel Wissenswertes zum Spargelanbau erklärt. Am Ende der Führung klarte das Wetter wieder auf und einige unerschrockene Senioren versuchten sich, teilweise auch barfuß, im Spargelstechen. Die „Ausbeute“ konnten wir dann mit nach Hause nehmen.
Nach diesem kleinen Ausflug in „landwirtschaftliche Tätigkeiten“ wartete das Abendessen im großen Zelt auf uns. Zu Wiener Schnitzel wurden Spargel und Kartoffel vom freundlichen Personal an den Tisch gebracht und jeder griff gerne zu.
Der Busfahrer Horst fuhr uns gegen 19:30 Uhr wieder an den Ausgangspunkt nach Eschborn zurück. Wir danken den Organisatoren Paula Tönnesmann und Karl-Heinz Kroll für diesen wunderschönen Tag und freuen uns schon auf den nächsten Ausflug nach Fritzlar.
(H. H.)