Oppenheim

Reisebericht zur Tagesfahrt nach Oppenheim am 14.10.2015

Am Mittwoch, dem 14.10.2015, starteten 41 Seniorinnen und Senioren zur letzten Tagesfahrt im Jahr 2015 nach Oppenheim. Leider hatte ein Wettereinbruch für kühle Temperaturen gesorgt, so dass wir uns im Bus während der Anreise zunächst wieder aufwärmen mussten.

In Oppenheim angekommen blieb noch etwas Zeit für eine kleine Kaffeepause am Rathausplatz.

Anschließend begann die Führung durch die Oppenheimer „Unterwelt“ (Kellerlabyrinth). Mit Schutzhelmen versehen stiegen wir in zwei Gruppen eine steile Treppe hinab in das erste Untergeschoss. Die Gästeführer übermittelten uns in vielen Details die Geschichte dieses einzigartigen Labyrinths unter der Stadt. Bereits vor über 1000 Jahren wurden die ersten Keller angelegt. Der vorhandene Kalkfelsen begünstigte das Graben der Gänge enorm, welche dann zur Sicherheit mit Gewölben und Stützmauern verstärkt wurden. Teilweise sind die Gänge so niedrig, dass die aufgesetzten Helme ihren Zweck vortrefflich erfüllten und damit Kopfverletzungen verhinderten. Mit zunehmender Bedeutung der Stadt Oppenheim wurden die Keller vorwiegend als Lagerräume benutzt. Eine ausgeklügelte Belüftung verhinderte, dass die eingelagerten Güter durch Schimmel usw. verdarben. An einigen Stellen gibt es fünf Ebenen untereinander, welche über schmale und steile Treppen verbunden sind. Durch die Hanglage der Stadt ist man aber letztlich doch nur 8-15 Meter unter der Erdoberfläche. Ganzjährig herrscht unter Tage eine Temperatur von etwa 18 Grad Celsius, was im Sommer als kühl und im Winter als angenehm warm empfunden wird. Zu unserer Überraschung trafen wir in den Kellergewölben auf eine Schulklasse, die interessante Experimente durchführte. Nach Aussage unseres Gästeführers sind die Unterrichtsstunden unter Tage bei den Kindern sehr beliebt, weil es ja auch etwas Geheimnisvolles an sich hat. Wie in anderen Regionen kam es auch hier in der Vergangenheit zu Erdabsenkungen, wobei Häuser einstürzten und auch Fahrzeuge in der Tiefe verschwanden. Mit einer kleinen Weinprobe in einem der Gewölbe endete die interessante Führung für unsere Gruppen und wir stiegen wieder ans Tageslicht empor.

Das nächste Highlight war die Planwagenfahrt durch die Weinberge oberhalb der Stadt. In den Wagen war für das leibliche Wohl mit „Weck, Worscht und Woi“ bestens gesorgt. Trotz der kühlen Temperaturen stieg die Stimmung in den Planwagen mit jedem Gläschen Wein mehr an. An zwei Haltepunkten konnten wir uns die schöne Landschaft mit dem Blick zum Rhein von oben ansehen und noch eine weitere Weinsorte mit Weißbrot und Käse genießen.

Zum Aufwärmen gingen einige Teilnehmer in eines der örtlichen Cafes oder erkundeten die  Altstadt. Die nun folgende Stadtführung vermittelte einen weiteren Eindruck der Stadtgeschichte. Das zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert errichtete imposante Kirchengebäude der Katharinen-Kirche vereint vier Baustile in sich. Sehenswert sind die bunten Fenster der Kirche, welche je nach Lichteinfall und Tageszeit eine warme Atmosphäre erzeugen. Im Außenbereich befindet sich noch das Beinhaus, in dem tausende von Knochen und Schädel des früheren Kirchhofes aufgestapelt sind.

Tüchtig durchgefroren nahmen wir im Restaurant „Gold’ne Krone“ unser Abendessen ein. Wie immer verging die Zeit mit angeregten Gesprächen über das Erlebte viel zu schnell. Unser Busfahrer brachte uns in ruhiger und sicherer Fahrt wieder an den Ausgangspunkt in Eschborn zurück.

Wir danken besonders Alwin Hohmann, der uns als Organisator und Reiseleiter diesen schönen Tag ermöglicht hat.

(H. H.)