Bergstraße

Am Mittwoch, 31.07.2019 führte die letzte Tagesfahrt in diesem Jahr an die Bergstraße. Bei sonnigem Wetter bestiegen 33 Seniorinnen und Senioren den Bus am Montgeronplatz und fuhren mit unserem erfahrenen Fahrer Horst nach Lorsch. Dort besichtigten wir die Königshalle, das Kirchenfragment und das zugehörige Gelände des UNESCO-Weltkulturerbes „Kloster Lorsch und Altenmünster“. Von der Bausubstanz der Klosteranlage ist oberirdisch nichts mehr zu sehen. Es gibt lediglich einige archäologische Grabungen. 1980 wurden die Umrisse des Klosters durch kleine Aufmauerungen kenntlich gemacht. Die Lage der früheren Gebäude ist seit 2014 durch Erdaufschüttungen angedeutet. Original ist noch ein Rest der früheren Klostermauer zu sehen.

Weltbekannt ist der Lorscher Codex (lateinisch Codex Laureshamensis), ein ungefähr zwischen den Jahren 1170 und 1195 in der Reichsabtei Lorsch in lateinischer Sprache angelegtes Manuskript. Es enthält eine umfangreiche Klostergeschichte mit über 3800 Urkunden. Der besondere Wert vor allem dieses Kopialbuches liegt darin, dass die darin enthaltenen Abschriften die einzig erhaltene Überlieferung der vollständig verloren gegangenen Originalurkunden darstellen, die sich einst im Archiv der bedeutenden Reichsabtei befunden hatten. Heute wird der Codex im Staatsarchiv Würzburg aufbewahrt.

Unsere nächste Station war Lindenfels im Odenwald. Hier erwartete uns ein Gästeführer, der mit vielen Informationen die Geschichte seiner Heimatstadt erläuterte. Zum Ende der Führung besuchten wir noch die Burg Lindenfels, welche gerade für ein Fest vorbereitet wurde. Von den Zinnen der Burgmauer bot sich ein schöner Blick auf den mittelalerlichen Ort mit seinen Fachwerkhäusern und auf den Odenwald.

Die Mittagszeit mit Gelegenheit zum Spazierengehen, Besuch von Gaststätten oder einem Eis „auf die Hand“ verbrachten wir in Heppenheim. Auch hier waren in der Altstadt viele schön renovierte Fachwerkhäuser und die typischen engen Gassen einer Altstadt mit Kopfsteinpflaster zu sehen.

Nach der ausgiebigen Pause ging es weiter nach Weinheim. Hier stand ein Besuch des Schau- und Sichtungsgartens „Hermannshof“ auf dem Programm. Die parkähnliche Anlage begeistert besonders Pflanzenfreunde durch die Vielfalt von Blumen, Stauden, Zierhölzern und verschiedenen Bäumen. In diesem Artikel ist die Entwicklung der Anlage von einem Sommersitz im 18. Jahrhundert bis zur heutigen Nutzung nachzulesen. Erfreulicherweise ist diese gepflegte Gartenanlage für die Öffentlichkeit ohne Eintritt frei zugänglich.

Nach dem Rundgang im Hermannshof blieb noch Zeit für einen Kaffee, ein gutes Stück Kuchen oder ein Eis in der nahegelegenen Weinheimer Altstadt.

Das letzte Ziel an diesem sonnigen Tag war der bayrische Biergarten „Zum Scheinheil’gen“ bei Darmstadt. Unter schattenspendenden Bäumen und großen Sonnenschirmen konnten wir unser Abendessen genießen. Die Bedienung war sehr professionell und das bestellte Essen vorzüglich. Ein weiterer Besuch in diesem schönen Biergarten ist bei passender Gelegenheit nicht ausgeschlossen.

Leider geht auch der schönste Tag einmal zu Ende und wir mussten die Heimreise nach Niederhöchstadt antreten. Unterwegs gab es noch die obligatorischen „Nachgedanken“, welche einem Gedicht von Heinrich Heine entnommen wurden.

(H. H.)