Coburg/Bamberg

2-Tagesfahrt des Seniorenbeirates nach Coburg und Bamberg vom 22.05.16 bis 23.05.16

Die Städte Coburg und Bamberg sind Teile des Regierungsbezirks Oberfranken, der nach dem ersten Weltkrieg und einer Volksabstimmung von Thüringen-Sachsen abgetrennt und dem Freistaat Bayern angeschlossen worden war. Dies hat den Oberfranken 45 Jahre Zugehörigkeit zu der früheren DDR erspart.

1.Tag: Anreise nach Coburg
Unsere Reise begann um 7:00 Uhr in Eschborn mit 27 Teilnehmern. Der Himmel war noch bedeckt und die Außentemperatur betrug nur 17 Grad. Gleichwohl war die Reisestimmung gut, denn wir hatten für den Sonntag eine prima Wettervorhersage mit viel Sonne und Temperaturen bis zu 30 Grad.

Nach der Begrüßung durch unseren Veranstalter und Busfahrer, Horst Hermani und unseren Reiseleiter, Hans Herbrand fuhren wir über die A 3  in Richtung Würzburg. Nahe der Ausfahrt Mainhausen lag ein verunfallter PKW im Straßengraben der Autobahn, aber glücklicherweise der einzige Unfall, den wir auf unserer Reise sehen mussten. Bei der Raststätte Würzburg hatten wir unseren ersten Halt und konnten unser zweites Frühstück einnehmen. Danach ging die Fahrt weiter über die A 70  und die B 303 nach Coburg. Zur Unterhaltung erzählte unser Reiseleiter Hans wieder interessante Kurzgeschichten. Gegen 11:00 Uhr hatten wir unser erstes Reiseziel erreicht.

Historische Altstadt
Coburg ist eine kreisfreie Stadt im bayrischen Bezirk Oberfranken. Vom 16./17. Jahrhundert   bis 1918 war sie Residenzstadt der Herzöge von Sachsen/ Coburg. Die Stadt zählt derzeit rund 44 000 Einwohner. Seit 2005 führt Coburg den Beinamen „Europastadt“.

Vom Busparkplatz aus führte unser Weg an der Konzerthalle vorbei zum sogenannten Liebeslaubengang, eine lange Flaniermeile mit vielen Blumen und Bänken. Auf unserem weiteren Weg zur historischen Altstadt konnten wir einige sogenannte Jugendstilhäuser bewundern, die in den Jahren 1902 – 1904 von dem Architekten Otto Leheis errichet wurden und noch heute in einem sehr guten Zustand sind. In diesem Zusammenhang wurde an unseren Stadtführer die Frage gerichtet, wieso die Häuser noch vorhanden sind und nicht durch Kriegseinwirkungen des 2. Weltkriegs in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Antwort: In Coburg gab es im 2. Weltkrieg nur geringe Kampfhandlungen und zwar sowohl aus der Luft als auch am Boden, obwohl Coburg militärisch bedeutsam war. Der Stadtführer erklärt dies mit den sogenannten dynastischen Verflechtungen. Was muss man darunter verstehen? Mitglieder des Hauses  Coburg heirateten in Herrschaftshäuser Großbritanniens, Russlands, Portugals und Schwedens oder bildeten die Staatsspitze in Belgien und Bulgarien. Fazit: Die eigenen Verwandten bekämpft man nicht!

Auf unserem weiteren Altstadtgang kamen wir auch zur St. Moriz-Kirche, benannt nach dem Heiligen Mauritius. Sie ist eine Evangelische-Lutherische Kirche und gleichzeitig die älteste Kirche Coburgs. Sie verfügt über zweistöckige Emporen (Galerien) und bietet rund 2 000 Gottesdienstbesuchern Platz. Zu bewundern ist dort ein wunderschöner Hochaltar. Bedeutsam ist auch die Orgel. Weitere sehenswerte Stätten sind die Residenz, das Hoftheater, der Hofgarten, der Englische Garten, das Rat- und das Stadthaus.

Veste Coburg
Die Veste Coburg erhebt sich etwa 270 Meter über der Stadt und gehört zu den größten und am besten erhaltenen Burganlagen Deutschlands. Mit unserem Bus sind wir nahe an die Veste herangefahren. Die letzten 350 Meter mussten wir den kopfsteingepflasterten steilen Burgweg zu Fuß nehmen. Für viele Besucher eine große Herausforderung. Aber es hat sich gelohnt. Mit einer sachkundigen Führung lernten wir die Geschichte  der Veste und die heutige Verwendung als Museum kennen. Dank der Sympathie des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen und seinen Nachfolgern Johann des Beständigen und Johann Friedrich des Großmütigen für die Reformation gelangte Martin Luther (1483- 1546) für ein halbes Jahr während des Augsburger Reichstags von April September 1530 auf die Veste Coburg – einem Zufluchtsort und dem Ort unermüdlicher Tätigkeit. Viele Schriften entstanden hier und Coburg zählt daher zu den wichtigsten Luther-Gedenkstätten. Bei der Begehung durch die Räumlichkeiten der Veste kamen wir u.a. zum Festsaal, der heute für Abiturfeiern genutzt wird, Räume mit Ritterrüstungen, zu einem interessanten Kachelofen, zu einer alten Bibel, zu einem Ahnenteppich, einem Fruchtbarkeitstisch, zu einem Ordenszimmer und schließlich zum Raum der Lutherkapelle.

2. Tag: Besichtigungen in Bamberg
Nach einem anstrengenden ersten Ausflugstag mit viel Sonne und hohen Temperaturen in Coburg  sind wir noch am gleichen Tag gegen 18:00 Uhr in unserem zweiten Ausflugsort Bamberg, und zwar im Viersterne Welcome Kongresshotel eingetroffen.

Bamberg ist ebenso wie Coburg eine kreisfreie Stadt im bayrischen Regierungs-Bezirk Oberfranken. Die Altstadt ist der größte unversehrt erhaltene historische Stadtkern in Deutschland und seit 1993 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen. Insgesamt leben über 70 000  Menschen in der Stadt.

Nach einem reichhaltigen Büfett-Abendessen haben wir den Tag bei gutem Bayrischen Bier  und einem kurzen Abendspaziergang an der Regnitz ausklingen lassen.

Nach dem Frühstück begannen wir um 9:30 Uhr mit der Stadtbesichtigung in Bamberg. Über den direkt an unserem Hotel beginnenden Weg an der Regnitz sind wir gegenüber der Flusssiedlung „Klein Venedig“ zum Bamberger Domplatz gelaufen. Bamberg wurde wie Rom auf sieben Hügeln – Stephansberg, Kaulberg, Domberg, Michaelisberg, Jakobsberg und Abtsberg – erbaut und deshalb als fränkisches Rom bezeichnet. Auf dem Domplatz haben vor Jahren  mehrere Meter tiefe Ausgrabungen stattgefunden, die darauf schließen lassen, dass in der Vorzeit Slawen in Bamberg gesiedelt haben. Auf dem Domgelände ist bemerkenswert der Rosengarten. Er befindet sich zwischen den Flügeln der Residenz. Im Sommer blühen hier mehr als 40 verschiedene Rosensorten. Er ist ein Erholungsort für Einheimische und für Gäste der Stadt und gewährt nach Osten einen Blick über die Stadtlandschaft und zu den Jurahöhen. Hier befindet sich auch eine Freilichtbühne, auf der im Sommer bei jedem Wetter Theaterstücke aufgeführt werden. Das Innere des Domes konnte wegen einer Totenmesse (Requiem) leider nicht besichtigt werden. Auf dem Rückweg zum Hotel haben wir noch das wunderschöne alte Rathaus sehen können, das auf einer künstlichen Insel steht.

Unangenehm waren auf dem Domplatzgelände jugendliche Bettler, die in aggressivem Ton „Geld“ schrien. Unsere Stadtführerin beteuerte, dass dies in Bamberg ein ungelöstes Problem sei.

Zum Mittagessen waren wir im berühmten Gasthaus zum Schlenkerla. Nur hier gibt es das Echte Schlenkerla Rauchbier und die Bamberger Zwiebel auf Rauchbiersoße mit Kartoffelbrei, alles eine Köstlichkeit.

Für 14:00 Uhr war der nächste Programmpunkt, eine Schifffahrt auf der Regnitz, vorgesehen. Wegen eines Kommunikationsproblems musste die Fahrt auf 15:00 Uhr verschoben werden. Die Zwischenzeit haben wir bei Kaffee und Kuchen überbrückt. Die Bootsfahrt war erholsam und führte u. a. durch das neue, moderne Hafengelände. Zweimal mussten wir die Schleusenanlage passieren. Um 16:15 kehrten wir zum Hotel zurück.

In der Zwischenzeit hatte unser Busfahrer Horst aus dem Gepäckraum des Hotels unser Gepäck zur Verladung zum Bus gebracht und um 16:40 Uhr konnten wir die Heimreise antreten. Über die B 505 erreichten wir vor der Raststätte Steigerwald die A3 in Richtung Würzburg. Nach Durchfahren mehrerer Baustellen im Raum Wertheim und Rohrbrunn erreichten wir – nicht ohne die Gutenachtgeschichte von Hans über eine mehrfach unglückliche Frau – und ein Dankeschön an unseren Fahrer Horst, den Zielort Eschborn gegen 20:00 Uhr.

Wir haben wieder einmal zwei herrliche Tage erlebt mit einem guten Hotel, gutem Essen und vielen neuen Eindrücken. Wir danken unserem Reiseleiter Hans für die gute Vorbereitung und Ausführung einer wunderbaren Reise.

(G. W.)